Tipps für bessere Kreditkonditionen

Abbildung 1: Am besten ist es natürlich, ganz ohne Kredit auszukommen und das Geld für Anschaffungen zusammenzusparen. Doch das ist nicht immer so einfach möglich.

Viele Verbraucher denken, dass die Konditionen in einem Kreditangebot unveränderbar sind. Sie haben keine Ahnung davon, dass ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um vor der Kreditaufnahme die Chancen auf Kreditbewilligung zu günstigen Konditionen zu erhöhen. Ein wichtiger Faktor dabei ist die eigene Kreditwürdigkeit. Einige der Faktoren sind tatsächlich von jedem Einzelnen beeinflussbar.

Warum Verbraucher Kredite aufnehmen, hat unterschiedliche Gründe. Sie erfüllen sich den Traum vom Eigenheim oder von der Kreuzfahrt, sie finanzieren ein neues Auto, schaffen sich Möbel an oder finanzieren die Renovierung des Hauses oder der Wohnung. Die ersten Unterschiede fallen dann beim Vergleich der Kreditarten auf. Die Konditionen fallen bei einem Immobiliendarlehen ganz anders aus als bei einer Autofinanzierung oder dem Kredit für die Reise.

Ein Faktor, der großen Einfluss auf die Kreditkonditionen hat, ist der Verwendungszweck. Er kann, wie beispielsweise beim Auto- oder Immobilienkredit, zu günstigeren Zinsen führen. Daher ist es sinnvoll, den Verwendungszweck bei der Darlehensbeantragung anzugeben. Das hängt damit zusammen, dass die Bank zusätzliche Sicherheiten erhält. Dadurch sinkt für die Bank das Ausfallrisiko. Als Belohnung erhält der Kreditnehmer die günstigeren Zinsen. Würde er den Verwendungszweck nicht angeben oder gäbe es keine zusätzliche Sicherheit für die Bank, wären die Zinsen höher. Verbraucher können den Verwendungszweck allerdings nur bedingt beeinflussen. Die Bank verlangt in der Regel Nachweise, dass das Geld tatsächlich für den angegebenen Zweck aufgewandt wurde.

Die Höhe des Kredits und Kreditsicherheiten

Abbildung 2: Kreditnehmer haben vielfältige Möglichkeiten, die Kreditkonditionen zu beeinflussen, beispielsweise über Kredithöhe, Laufzeit oder zusätzliche Sicherheiten.

Wenn die Kreditsumme hoch ist, steigt für die Bank die Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer über die Laufzeit den Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Das macht sich in höheren Zinsen bemerkbar. Daher ist es vor der Beantragung sehr wichtig, sich gründlich darüber Gedanken zu machen, wie hoch die Kreditsumme sein muss. Die Versuchung ist groß, den Kredit ein wenig aufzustocken, um sich noch andere, kleine Konsumwünsche zu erfüllen. Eigentlich sollte ein Kredit nur dann infrage kommen, wenn der Kauf sehr dringend ist oder wenn es keine andere Möglichkeit gibt, den Kauf zu bewerkstelligen. Einen solchen Ratenkredit können Verbraucher über Smava bequem von zuhause beantragen.

Wenn der Verwendungszweck nicht dienlich ist für gute Kreditkonditionen, kann es sinnvoll sein, andere Sicherheiten anzubieten. Solche Sicherheiten können Sparguthaben sein, die bei der Bank hinterlegt sind oder ein Aktienfond. Wer einen Bürgen mit guter Bonität hat, der eine selbstschuldnerische Bürgschaft übernimmt, darf ebenfalls mit besseren Kreditzinsen rechnen. Wenn der Hauptschuldner während der Kreditlaufzeit in Zahlungsverzug gerät, muss der Bürge bei einer selbstschuldnerischen Bürgschaft für die Ratenzahlung einspringen.

Die Kreditwürdigkeit

Einen Kredit bekommt nur, wer auch kreditwürdig ist. Dass es dabei Abstufungen gibt, die die Höhe der Zinsen beeinflussen, wissen viele Verbraucher nicht. Wer in der nächsten Zukunft plant, einen Kredit aufzunehmen, sollte sich unbedingt um seine Bonität kümmern. Banken sind per Gesetz dazu verpflichtet, vor der Kreditvergabe eine Bonitätsprüfung des Antragstellers durchzuführen.

Die ZEK – Verein zur Führung einer Zentralstelle für Kreditinformationen – sammelt Bonitätsinformationen über Verbraucher und Unternehmen. Dort kann jeder Kreditnehmer auch selbst Informationen über die eigene Person anfordern, um zu sehen, wie es um die eigene Kreditwürdigkeit bestellt ist. Die Bestellung eines Datenbankauszugs kann online über das entsprechende Formular der ZEK erfolgen. Die Auskunft ist kostenlos. Sollten sich dort falsche Einträge finden, steht es dem Verbraucher zu, unter Einsendung entsprechender Belege die Löschung der falschen Daten zu beantragen. Ist es in der Vergangenheit zu nicht bezahlten Darlehensraten gekommen, haben Unternehmen Mahnungen verschickt oder wurden die Gebühren für das Mobiltelefon nicht pünktlich bezahlt, steht das alles in der Datenbank der ZEK. Diese negativen Merkmale beeinflussen die Zinsen für einen zukünftigen Kredit negativ. Deshalb ist es erstens wichtig, darauf zu achten, dass keine falschen Daten gespeichert sind und dass es zweitens gar nicht zu solchen Einträgen kommt. Das lässt sich am einfachsten verhindern, indem allen Zahlungsverpflichtungen pünktlich erfüllt werden. Es lohnt sich also wirklich, alle Rechnungen immer fristgerecht zu begleichen.

Viele Kreditanträge in der Vergangenheit machen sich ebenfalls bei der Bonität bemerkbar, vor allem dann, wenn die Kreditinstitute die Anträge abgelehnt haben. Wer einen Kredit anfragen will und vorab eine Bonitätsauskunft braucht, sollte darauf achten, dass in der Anfrage nichts von einem Kreditantrag drinsteht. Eine unverbindliche Kreditkonditionenanfrage liefert die gleiche Auskunft von der ZEK, ohne dass es sich auf die Bonität auswirkt.

So lässt sich die Bonität verbessern

Abbildung 3: Viele Kreditkarten zu haben, ist für so manchen Verbraucher eine feine Sache. Doch das kann sich negativ auf die Kreditwürdigkeit auswirken.

Verbraucher haben einige Möglichkeiten, ihre Kreditwürdigkeit zu beeinflussen. Ganz oben auf der Liste steht das Zahlungsverhalten. Wer immer pünktlich seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt, muss sich um seine Kreditwürdigkeit keine allzu großen Sorgen machen. Doch es gibt noch ein paar weitere Punkte, die sich auf die Bonität auswirken können, über die sich allerdings niemand viele Gedanken macht.

  • Wer viele Kreditkarten besitzt, wirkt wohlhabend. Für die Auskunfteien sind viele verschiedene Konten und Kreditkarten allerdings eher ein negatives Merkmal. Schnell ist der Überblick verloren. Ganz zu schweigen von den Kosten. Besser ist es, die Anzahl von Konten und Karten gering zu halten.
  • Kunden, die mit ihrer Bank unzufrieden sind, tun gut daran, das Geldinstitut zu wechseln. Allerdings machen sich häufige Wechsel ebenfalls negativ bemerkbar.
  • Wenn die Bank einen hohen Dispokredit einräumt, ist das gut für die Bonität, wenn das Konto nicht überzogen ist. Besonders negativ wirkt sich die Kündigung eines Dispokredits aus.
  • Viele Kleinkredite, wie die Null-Prozent-Finanzierung im Möbelhaus oder der Kleinkredit im Elektromarkt, sind ebenfalls schädlich für die Bonität. Besser ist es, alles in einem Ratenkredit zusammenzufassen und nur an eine Stelle zu zahlen.
  • Wenn der Antragsteller für einen Kredit noch Schulden hat, ist es vernünftig, zunächst die alten Schulden zu begleichen, bevor es daran geht neue zu machen. Denn wer schuldenfrei ist, hat es viel leichter, einen Kredit zu guten Konditionen zu bekommen als jemand, der schon Ratenverpflichtungen hat und weitere Schulden anhäuft. Hier besteht die große Gefahr, den Überblick über die Finanzen zu verlieren und schon steckt der Kunde in der Schuldenfalle fest.
  • Eine goldene Regel besagt, dass die Einkünfte immer höher als die Ausgaben sein sollten. Die Bank macht bei der Beantragung eines Kredits eine genaue Gegenüberstellung von allem, was reinkommt, und allem, was zu bezahlen ist. Bleibt am Ende noch genügend finanzieller Spielraum, steht der Kreditbewilligung nicht mehr viel im Weg.
  • Was viele nicht wissen, auch das Geo-Scoring spielt bei der Kreditvergabe eine Rolle. Kunden, die in sozialschwachen Stadtvierteln wohnen, können ebenfalls von der Bank schlechter bewertet werden, auch wenn sie bislang immer ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen sind.

Die Laufzeit passend wählen

Die Kreditlaufzeit wirkt sich ebenfalls auf die Konditionen für einen Kredit aus. Denn eine lange Laufzeit birgt für die Bank ein höheres Ausfallrisiko. Dieses höhere Risiko wirkt sich negativ auf die Kreditkonditionen aus, die Zinsen steigen. Um günstige Konditionen zu erhalten ist es sinnvoll, die Laufzeit nicht zu sehr in die Länge zu ziehen. Allerdings muss die Laufzeit so gewählt sein, dass die daraus resultierenden monatlichen Raten für den Kreditnehmer bezahlbar sind.

Je länger die Kreditlaufzeit ist, umso geringer fallen die monatlichen Raten aus. Je kürzer die Laufzeit, desto höher die Raten. Das Verhältnis zwischen Laufzeit und monatlicher Belastung sollte möglichst ausgeglichen sein. Im Idealfall hat der Kreditnehmer einen guten Überblick über seine Finanzen. Dabei ist es sehr hilfreich, ein Haushaltsbuch zu führen, und dort alle Einnahmen und Ausgaben akribisch einzutragen. Wer das nicht ständig machen will, sollte es wenigstens über einen Zeitraum von drei oder vier Monaten tun, um sich einen Überblick zu verschaffen. Kreditrechner können ebenfalls dazu beitragen, einen ersten Überblick zu erhalten. Damit lässt sich einfach und schnell feststellen, wie hoch die monatliche Rate maximal sein darf, um am Ende noch einen gewissen finanziellen Spielraum zu haben.

Angebote vergleichen

Besonders wichtig ist es, nicht das erstbeste Angebot einfach anzunehmen. Besser ist es, einen gründlichen Vergleich von mehreren Angeboten durchzuführen. Früher war das sehr zeitaufwendig, da Kunden von Bank zu Bank gehen mussten, um sich Angebote erstellen zu lassen und diese dann aufwendig in Papierform zu vergleichen. Heute geht das um einiges schneller mithilfe von Onlinevergleichen der vielen verschiedenen Angebote. Damit sparen sich Verbraucher viele Termine bei den Banken vor Ort und sie bekommen einen besseren Marktüberblick, da auch die Angebote der Direkt- und Onlinebanken dabei erscheinen. Häufig haben die Onlinebanken die besten Kreditkonditionen. Insbesondere wenn es sich um eine höhere Kreditsumme handelt, ist vergleichen sehr wichtig. Schon geringe Zinsveränderungen können dann eine große Auswirkung auf die Gesamtsumme der zu zahlenden Zinsen haben.

Ein realistischer Vergleich erfolgt immer auf der Grundlage des effektiven Jahreszinses. Er ist eine gute Vergleichsgrundlage, da darin neben den Zinsen auch sämtliche Kosten und Gebühren im Zusammenhang mit dem Darlehen enthalten sind.

Für einige Kreditnehmer kann es eine attraktive Option sein, Zusatzoptionen zu beanspruchen, wie beispielsweise die Möglichkeit Sondertilgungen zu leisten.

Option zweiter Kreditnehmer

Wenn zwei Kreditnehmer mit guter Bonität gemeinsam einen Kredit aufnehmen, erhöht das die Chancen auf gute Kreditkonditionen ganz erheblich. Für die Bank bedeutet der zweite Kreditnehmer wesentlich mehr Sicherheit, das Risiko für einen Zahlungsausfall sinkt. Wenn Verbraucher nur ein niedriges Einkommen haben, erhöhen sich mit einem zweiten Kreditnehmer die Chancen, überhaupt ein Darlehen zu bekommen.

Viele Banken achten daher schon im Vorfeld auf den Familienstand des Antragstellers. Kreditnehmer, die verheiratet sind und Kinder haben, sind gern gesehen. Bei ledigen Kreditnehmern besteht ein höheres Risiko, dass sie ihren Job verlieren, wenn es zu Entlassungen kommt als bei Verheirateten, da die ungebundenen Arbeitnehmer eher auf Entlassungslisten stehen. Am besten ist es für die Bank, wenn die Ehepartner beide berufstätig sind. Damit sinkt das Risiko für einen Zahlungsausfall noch weiter.

Fazit

Die eigene Kreditwürdigkeit ist bei der Kreditaufnahme ein sehr wichtiger Punkt, dem viele Verbraucher zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Kreditnehmer haben durchaus einige Möglichkeiten, an ein der einen oder anderen Stellschraube zu drehen, um die Kreditkonditionen zu verbessern. Wer persönlich bei einer Bank vorspricht, sollte auch auf sein Äußeres achten. Ein gepflegtes Aussehen und ordentliche Unterlagen sind gern gesehen und bringen Pluspunkte.

Abbildung 1: Pixabay © usa-reiseblogger (CC0 Public Domain)

Abbildung 2: Pixabay © myshoun (CC0 Public Domain)

Abbildung 3: Pixabay © republica (CC0 Public Domain)

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