Säule 3a Aktien: zahlt man mehr Steuern?
Überall heisst es, du sollst die Säule 3a in Aktien investieren.
Bei diesem langen Anlagehorizont wäre es schade, alles auf dem Bankkonto liegen zu lassen.
Ziel: Steuern sparen mit der 3. Säule.
Während der Diskussion mit Followern kam die Frage auf, ob Aktien in der Säule 3a beim Bezug eine Steuerfalle darstellen könnten. Dass man schlussendlich mehr Steuern bezahlt, als das man über die Jahre gespart hat.
Dank Säule 3a Steuern sparen
Wie du weisst, ist der Nutzen der Säule 3a das Steuern sparen.
Jedes Jahr, wenn du das Maximum in die Säule 3a einbezahlst, kannst du diese von deinem steuerbaren Einkommen abziehen.
Dein Einkommen in der Steuererklärung verringert sich. Du bezahlst so weniger Steuern, in jedem Jahr, in dem du die Einzahlung in die 3a tätigst.
Während man da Geld in der 3a hat, bezahlt man darauf keine Vermögenssteuer. Das kann ab einer gewissen Höhe durchaus etwas ausmachen.
Das ist das Hauptargument für eine Säule 3a. Karin Keller Sutter hat verkündet, diese Steuervorteile abschaffen zu wollen, was den Wert einer 3a zerstören würde.
Bankkonto 3a oder Säule 3a Aktien
Du kannst die Säule 3a auf einem Bankkonto machen. Hier frisst die Inflation das Geld über die Jahre auf.
Oder du erstellst ein digitales Wertschriftendepot mit Aktien und ETFs, damit das Geld wachsen kann, zum Beispiel bei:
Kursgewinne und Dividenden in der Säule 3a sind steuerfrei solange sie nicht bezogen werden.
Vermische die Säule 3a nicht mit einer Lebensversicherung
Mehrere 3a Konti
Mache mehrere 3a Depots, damit du beim Bezug nicht auf einen grossen Betrag Steuern bezahlen musst.
Beziehe diese Töpfe über mehrere Jahre verteilt.
Die Steuerprogression der 3. Säule ist bei einem gestaffelten Bezug niedriger, als wenn der gesamte Betrag auf einmal bezogen wird.
Säule 3a Bezug Steuern
Irgendwann kommt die Pensionierung und der Zeitpunkt der Auszahlung der Säule 3a.
Beim Bezug der Säule 3a musst du Steuern zahlen.
Wie hoch diese Steuer ist, hängt vom Kanton und vom Betrag ab, den du herausnimmst.
Wertsteigerung Säule 3a Aktien
Aktien haben das Potenzial, deutlich an Wert zu gewinnen.
Das ist toll, aber so wächst auch das Geld in der 3a.
Der Betrag, mit dem du 2015 eine Steuerersparnis hattest, hat sich jetzt vielleicht verdoppelt dank Kursgewinnen, Zinseszins und Dividenden (hoffentlich).
Deshalb hast du vor der Pensionierung mehr Geld im 3a Aktiendepot angespart, als du in den Einzahlungsjahren an Steuern gespart hast.
Diese Steuern können höher sein, als die zusammengerechnete Steuerersparnis, die du über die ganzen Jahre gesammelt hast. Weil der Betrag durch die Aktien so stark gewachsen ist (keine Garantie).
Soll man daher Aktien lieber separat kaufen in einem normalen Aktiendepot und in der Säule 3a doch ein Bankkonto nutzen?
Säule 3a Aktien: Beispiel Steuerfalle
Rechenbeispiel Quelle: Masterarbeit von Scheidegger (2018), graffenried.ch
Fiktives Beispiel Person Marcel Müller, 65 Jahre alt, ledig, wohnhaft im Kanton Bern, steuerbares Einkommen von CHF 100‘000, keine Kinder, ledig.
Säule 3a auf der Bank ohne Wertschriften
- 40 Jahre Einzahlungen in Säule 3a
- Jährlich CHF 6’768 (maximaler Betrag) – angenommener Durchschnittswert
- Total Einzahlungen: CHF 270’720
- Steuerersparnis total: CHF 88’020 (ohne Verzinsung)
Säule 3a Aktien investiert
Hätte die Person die Säule 3a in Schweizer Aktien investiert (1977-2017)
- Durchschnittliche Rendite: 8,8 %
- Kapital nach 40 Jahren: CHF 2’358’417
- Steuer bei Auszahlung: CHF 253’351
Die Steuerbelastung ist höher als die Steuerersparnis von CHF 88‘020.
Die investierte Säule 3a führte in diesem Beispiel zu MEHR Steuern.
Dennoch hast du schlussendlich mehr im Sack dank den satten Kursgewinnen.
3a Bezug Steuern berechnen
Natürlich wird dies nicht in jedem Fall in jedem Kanton so aussehen. Es gehören viele Faktoren dazu (Vermögen, Vorbezug der 3a, Wohnort, persönliche Situation usw.).
Du musst es für deine Situation separat anschauen.
Mit diesem Blogpost wollte ich den Denkanstoss geben, sich die Sache mit der 3a nochmal genau von einem Experten durchrechnen zu lassen, zum Beispiel mit angenommenen Renditen. Vielleicht kann er/sie auch die Inflationsbereiniung dazurechnen?
Neu gibt es in der Schweiz die Möglichkeit, rückwirkend in die Säule 3a einzuzahlen. Dies verändert die Rechensituation nochmal.
Auch der laufende Bezug der 3a für Wohneigentum oder Renovationen ist ein Faktor.
Es gibt auch diverse Steuerrechner 3. Säule bei Auszahlung im Internet. Google einfach nach Steuerrechner 3. Säule bei Auszahlung.
Vorausgesetzt, du möchtest wirklich eine 3a oder entscheidest dich für ein freies, flexibles Investieren in dein eigenes Aktiendepot.
Mir persönlich war schon immer wohler, mein Geld selber ins freie Investieren zu stecken. Vor allem, weil das Geld in der Säule 3a blockiert ist. Man weiss nie, was im Leben passiert. Das ist mein eigenes Vorgehen und meine eigene Meinung.
Auch die Dividendenstrategie kann hohe Steuern verursachen. Einerseits durch das gesteigerte Einkommen durch Dividenden, andererseits muss auch das gesamte Depot als Vermögen deklariert werden.
- Versteuerung von Dividenden
- Vor und Nachteile von Dividenden
- Rückwirkende Einzahlungen in die 3a möglich
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Zertifizierte Vermögensberaterin IAF
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Hi Helga
Kurze Nachfrage, wie sieht das denn beim freien Investieren mit einer Dividendenstrategie aus. Zählen die Aktien da nicht Steuertechnisch zum Vermögen und die Dividenden zu Kapitalerträgen die zusätzlich zum Einkommen versteuert werden müssen? Somit hätte ich zwar nicht wie oben beschrieben die einmalige Steuer beim Auszahlen wie bei der 3a Lösung, dafür aber jährliche Kosten.
Das ist richtig so. Dividenden werden dem steuerbaren Einkommen angerechnet. Aber bei der Jobverhandlung verhandeln wir ja auch nicht strategisch für weniger Lohn, damit wir weniger Steuern bezahlen müssen.
Es gilt abzuwägen, was für die eigene Situation passend ist.
Dieser Blogpost soll einfach nochmal dran erinnern, dass eine Säule 3a nicht steuerfrei ist.
Einerseits würde man während den Erwerbsjahren die Steuern sparen – diese könnten dann in die freie Vorsorge investiert werden, was wiederum den Vermögensaufbau pusht.
Andererseits muss man beim Bezug einfach genügend Cash-Puffer haben, um die anfallenden Steuern zu bezahlen. Und bei grossen Kursgewinnen vergrössert sich dieser Gesamtbetrag.
Daran wollte ich erinnern.