Klima und Finanzen – Umgang mit dem Klimawandel in der Schweiz

Anreize oder Abgaben gegen den Klimawandel?

Klima und Finanzen: Alles, was ich hier schreibe, ist meine subjektive Meinung und hat keine Allgemeingültigkeit

Der Umgang der Schweizer Bevölkerung mit dem Klimawandel gibt mir zu denken. Am 13. Juni wurden alle Umweltvorlagen abgeschmettert. Warum? Wollen wir eine immer stärkere Erderwärmung? Wollen wir Pestizide im Essen und im Grundwasser? Wir alle möchten saubere Luft und unbedenkliche Nahrungsmittel. Warum tun wir nicht genug dagegen?

Warum wurde das CO2 Gesetzt abgelehnt?

Es scheint unlogisch, dass die Umweltvorlagen abgelehnt wurden. Aber die Schweizer Bevölkerung hat verstanden, dass die Vorlagen in eine falsche Richtung zeigen. Alle Parteien, von links nach rechts, lobbyieren nach ihren eigenen Interessen. Oft stehen finanzielle Interessen im Hintergrund. Der Mittelstand, der schon unter hohen Krankenkassenprämien, Mieten und Steuern ächzt, will keine weiteren Zwangsabgaben. Wir klammern uns an unseren Lebensstandard. Es liegt in der Natur des Menschen, sich immer weiter verbessern zu wollen, reicher und wohlhabender zu werden.

Ich bin überzeugt, dass das politische Hick-Hack Teil des Problems ist und Ressourcen bindet, die anders eingesetzt werden sollten. Zudem gibt es viele fragwürdige Stammtisch-Meinungen zum Thema. Und gewisse Leute leugnen den Klimawandel immer noch.

Dem Volk immer weitere Kosten aufhalsen? Funktioniert nicht

Die Politik will das Volk über Abgaben, Steuern und Gebühren schröpfen und so zwangsweise zum Klimaschutz erziehen. Aber das funktioniert nicht. Die Bevölkerung wird ihren gewohnten Lebensstandard nicht einfach so aufgeben und niemals freiwillig verzichten. Man kann das Streben nach Wachstum nicht bremsen. Es müssen Alternativen und Anreize geschaffen werden, keine zusätzlichen Abgaben.

“Die Mehrheit will das Klima nur ändern, wenn es nichts kostet?” Nun, da man diesen Fakt kennt, könnte man den Menschen schlaue Alternativen aufzeigen. Besser in kleinen, bewältigbaren Steps Überzeugungsarbeit leisten. Es ist klar, dass sich die Menschen nichts verbieten lassen wollen.

Es gibt auch Einzelpersonen die denken, dass wir in der kleinen Schweiz gar nichts ausrichten können. Das stimmt so nicht. Wir können gerade mit dem mächtigen Schweizer Finanzplatz einiges an Schaden anrichten aber auch Innovation fördern!

Schuld hin und her schieben

Es scheint in Mode gekommen zu sein, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Forderungen werden aufgestellt, zum Beispiel von der Klimajugend. Aber warum nicht zuerst bei sich selbst anfangen und das eigene Verhalten hinterfragen, bevor man anderen etwas vorschreibt?

Die privilegierten Akademiker in der Altstadtwohnung fordern Umweltschutz von den hart arbeitenden Bauern auf dem Land. Die Städter wollen am liebsten Autos / Benzin so teuer machen, damit sie weniger gekauft werden. Die Landbevölkerung ist aber auf ein Auto angewiesen und will keine höheren Benzinpreise. Das gegenseitige Verständnis ist abhanden gekommen. Die Parteien verlieren sich in selbstherrliche Grabenkämpfe, anstatt gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das gegenseitige “Schuld zuschieben” lähmt uns.

Klimajugend fordert und fordert

Die Klimajugend fordert seit Jahren Änderungen. Sie geben die Schuld den Boomern, die ihnen das komfortable Leben erst ermöglicht haben. Dabei besitzt der hinterletzte Klimajugendliche ein Handy. Woher stammen die Erze und wo wurde das Smartphone zusammengeschraubt? Sicher nicht in der sauberen Schweiz. Viele Leute stellen sich selbst mit ihrer Gesinnung auf einen Podest, zeigen mit dem Finger auf andere und erfindet gleichzeitig abstruse Argumentationen, warum das eigene Verhalten in Ordnung ist.

Es ist löblich, dass die Jugendliche die Gesellschaft auf Missstände aufmerksam macht und wachrüttelt. Wenn man etwas fordert, muss man zuerst als Vorbild leben und das eigene Verhalten den Leitsätzen anpassen.

Die jungen Menschen könnten grüne Startups gründen oder Vereine aufbauen, die den Klimaschutz vorwärts bringen? Für nachhaltige Investments Werbung machen? Vorbild sein, wie man als Selbstversorger auf Globalisierungsprodukte verzichten könnte?

Verstehe mich nicht falsch, ich finde es gut, leidenschaftlich für eine Sache einzustehen und zu kämpfen. Aber nur von anderen zu fordern und nichts zu leisten, ist nicht korrekt. Wenn es in die Illegalität abrutscht mit Besetzungen und Sachbeschädigungen, dann ist alles ad absurdum geführt.

Klima und Finanzen: Banken und das Klima

Die Demonstranten sollten der Bevölkerung lieber Alternativen aufzeigen, die weniger radikal sind. Eigene Ideen kreieren, die den Menschen und dem Planeten dienen! So wie sich die Klimajugend im Moment verhält, wird es keinen Konsens in der Bevölkerung geben. Gerade auch die Finanzwelt wird unter Beschuss genommen. Viele Banken, Versicherungen und Pensionskassen investieren leider immer noch in klimaschädliche Projekte. Diese sollten in umweltfreundlichere Unternehmen umgeleitet werden. Hier findest du einen erschreckenden Bericht von SRF: DOK – Schmutzige Geschäfte – Der Schweizer Finanzplatz und die Klimakrise – Play SRF. So scheint es, dass nicht unbedingt der Ausstoss des CO2 innerhalb der CH-Grenzen ein Problem ist, sondern die Finanzierung schmutziger Geschäfte im Ausland.

Die Welt brennt. Wann brennen die Banken?

Slogan auf einem Plakat der Klimajugend

Wenn die Banken brennen sollen, dann blutet die Gesellschaft. Müssten die Klimajugendlichen nicht alle ein Depot bei Inyova Impact Investing haben, anstatt die Finanzwelt zu verteufeln? Geldflüsse in Kohle-Produktion sollte unbedingt gestoppt werden, bei Inyova kannst du dies mit einem Klick ausschliessen. Mit Geld kann man viel Schlechtes bewirken – aber auch viel Gutes.

Augenmerk auf die Regenwälder richten!

Durch das ganze Theater mit der Klimajugend geht etwas vom Wichtigsten vergessen: die Regenwälder dieser Erde! Was mich ratlos macht ist, dass Schergen wie Bolsonaro ungehindert Fortschritte im Klimaschutz zunichte machen können. Solche Despoten müssen gestoppt werden.

Die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien hat im Monat Mai erneut zugenommen – den dritten Monat hintereinander und auf Rekordniveau.

Quelle: SRF

Wir im Westen sollten unsere Energie und unser Geld dafür einsetzten, dass die Regenwälder dieser Erde nicht weiter abgeholzt werden. Wir müssen alles daran setzten, die Urwälder zu retten und die grüne Lunge der Erde zu erhalten.

Es ist klar, welche wichtige Rolle der Regenwald in der Klimaregulierung der Erde spielt. So scheinen unsere Bemühungen und kleinen Fortschritte wie ein Hohn.

Mein Investment mit Inyova Impact Investing

Das Investieren in nachhaltige Aktien mit Inyova* ist nicht die allgemeingültige, weltrettende Lösung. Aber es ist ein Anfang und besser, als sein Geld auf einem Bankkonto zu parkieren.

Mit nur 4000 CHF Investment-Summe habe ich bereits diese Ziele erreicht: 512m2 Waldbesitz, 830 kWh sauberer Strom produziert und 185 kg CO2 eingespart. Zudem habe ich durch meine Empfehlungen bereits 150 Bäume gepflanzt. Wieso wird nachhaltiges Investieren nicht mehr gefördert? Mir ist klar, dass Nachhaltigkeit nicht bis ins letzte Detail geprüft und durchgesetzt werden kann, aber der Grundstein muss gesetzt werden.

Nachhaltiges Investieren muss nicht auf Kosten der Rendite gehen.

Klima und Finanzen? Sinnvolle Investments

Was können wir in der Finanzwelt tun? Die Kombination zwischen Klima und Finanzen wird immer relevanter. Am naheliegendsten ist das Investieren in nachhaltige Aktien und so Firmen, die sich der Innovation und “grüner” Technik verschrieben haben, unterstützen. Themen wie Abfallmanagement, Wasseraufbereitung, Holzwirtschaft werden immer wichtiger.

Es ist wichtig, dass Startups wie Inyova Impact Investing oder neon green den Markt aufmischen. So kann ein Bedürfnis (ich möchte investieren) mit dem Nützlichen (Nachhaltigkeit, Bäume pflanzen) verbunden werden. Auch bei Selma kann man die Option von nachhaltigen ETFs wählen.

Andere Lösungsansätze müssen her

Die Bevölkerung muss langfristig ins Boot geholt werden. Viele Menschen handeln nur klimafreundlich, wenn sie einen kurzfristigen, positiven Effekt auf ihr Leben spüren und nicht in ihrer Bequemlichkeit eingeschränkt werden.

Wie wäre es, wenn die Politik den technischen Fortschritt stärker fördern würde und so dem Klimawandel etwas entgegen bringt?

Zum Beispiel energetische Haussanierungen massiv subventionieren? Von mir aus können auch grosse Batzen an Steuergeldern dafür verwendet werden. Anstatt den drölfhunderdsten Springbrunnen im Dorf zu bauen.

Meiner Meinung geht das nicht über Gesetze. Es muss über Anreizsysteme und neue, innovative Technologien gehen.

Klima und Finanzen: Niemand will sich die Mobilität verteuern lassen

Niemand aus dem Mittelstand will sich seine Mobilität wegnehmen lassen. Chrampfen und steuern zahlen, dafür ist man gut genug, aber die wohlverdiente Urlaubsreise soll massiv verteuert werden?

«Autofahren und Fliegen nur noch für Reiche?»

SVP Slogan

Das Killerargument.

Warum bietet der Staat den öffentlichen Verkehr nicht gratis oder sehr günstig an, um die Leute vom Auto wegzubewegen? Ein so reiches Land wie die Schweiz kann sich das leisten. Man bedenke, dass der letzte SBB CEO durch seinen Job zum Millionär geworden ist. Es ist unfair, die Mobilität immer weiter zu verteuern. Ich bin überzeugt, dass viele Menschen vom Auto auf den ÖV umzusteigen, wenn dieser kostenfrei wäre. Aber dann ist wiederum die Autolobby zur Stelle und erfindet Gründe, warum das nicht möglich ist. Anstatt Lösungen zu finden, die allen dienen, beharren die Lobbyisten auf ihren Interessen und verhindern Innovation.

Autos mit alternativen Energien?

Elektro-Autos und Wasserstofftechnologie sind vorhanden. Die ersten Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf dem Markt sind der Hyundai Nexo und der Toyota Mirai. Brennstoffzellenautos mit Wasserstoff gelten als emissionsfreie, saubere Alternative zu Verbrennungsmotoren. Quelle ADAC.

Frage: Warum werden diese Fahrzeuge nicht stark subventioniert und der Bevölkerung leicht zugänglich gemacht? Warum wird diese Technologie nicht massiv gefördert und flächendeckend eingeführt?

Artikel: Vergleich von Alternativen Energien fürs Auto

Bio-Lebensmittel sind zu teuer? Im Gegenteil

Warum jammern Menschen, Bio-Lebensmittel seien teuer, kaufen aber gleichzeitig Luxuskarren und Markenkleider? Die Bauern bezeugen, sie würden mehr Bio produzieren, wenn denn die Nachfrage steigt. Sonst nicht.

Wie wäre es, wenn der Staat die Bürgerinnen und Bürger zum Kauf von Bio-Waren bewegt? Zum Beispiel mit Cashback auf Bio-Käufen? Kennst du die Migros Cumulus Karte? Bei der Cumulus Abrechnung siehst du jeweils, wie viel Prozent deines Einkaufs aus Bio-Lebensmittel bestehen. Ich könnte mir ein Anreizsystem vorstellen, wo der Staat zb. über die Detailhändler Cashback verteilt, eben genau mit diesen Mess-Methoden. Bio-Lebensmittel sollen nicht billiger werden. Gute Lebensmittel haben ihren Preis.

Seit 1969 bis zum Jahr 2019 hat sich der Ausgabenanteil für Lebensmittel an den gesamten Konsumausgaben in Schweizer Privathaushalten um zwei Drittel reduziert. 1969 lag der Anteil für Nahrungsmittel bei 31 Prozent, 2019 noch knapp bei 10 Prozent aller Konsumausgaben. Quelle: Statista.

Warum sparen wir nicht = Warum achten wir nicht genug auf die Umwelt?

Wir wissen, dass wir im Alter ein Finanzpolster auf der Seite haben sollten. Und trotzdem legen viele Menschen kein Geld auf die hohe Kante und verprassen alles. Warum ist das so?

Unser zukünftiges Ich ist uns fremd

GDV Artikel

Der Mensch ist sehr gut im Verdrängen. Die Zukunft wird ausgeblendet. Das ist mit dem Klimawandel ähnlich wie mit der Armut im Alter. Im Moment geht es uns gut. Warum also etwas ändern? Die Konsequenzen spürt man erst in 20, 30, 40 Jahren. Das ist eine lange Zeit. Die Zukunft erscheint vielen Menschen abstrakt und nicht greifbar.

Um Vermögen aufzubauen, muss ich heute verzichten und arbeiten. Ich nehme spürbare Entbehrungen auf mich. Das braucht Willenskraft. Dasselbe gilt beim Abnehmen. Ich muss heute, morgen, den ganzen Monat auf Süssigkeiten verzichten, um langsam einen sichtbaren Abnehmerfolg zu erzielen. Der kurzfristigen Befriedigung muss ich entsagen. Dafür habe ich in einem Jahr vielleicht eine schlanke Linie.

Klimawandel, Abnehmen, Vermögensaufbau. Alles braucht im Hier und Jetzt grosse Anstrengung, um in der Zukunft ein Resultat zu sehen. Und das ist auch das Problem an der Sache. Einige Menschen schaffen es. Viele nicht.

Beim Klimawandel ist es umso wichtiger, dass alle am gleichen Strang ziehen. Klimawandel ist im Gegensatz zum Abnehmen und Vermögen aufbauen keine Privatsache.

Investieren in Emerging Markets sinnvoll oder Eigentor?

Weiter stelle ich mir die Frage, wie sehr die Emerging Markets unterstützt werden sollten.

Bei vielen ETF-Gurus wird eine Asset-Allocation aus dem MSCI World und dem MSCI Emerging Markets empfohlen. Dadurch wird in aufstrebende Märkte investiert wie Asien, Südamerika, auch Afrika. Mit den Geldflüssen können sich diese Regionen entwickeln und reicher werden.

Wenn alle Chinesen, Südamerikaner und Afrikaner denselben Lebensstil wie wir haben, ist das Klimadesaster nicht mehr weit. Trotzdem ist es vermessen, diesen Menschen unseren westlichen Lebensstil zu “verbieten”. Warum sollten nur wir in Europa und Amerika reich sein, und die anderen nicht? Gleichzeitig wäre es aber auch denkbar, dass die Emerging Markets dank den Geldflüssen in umweltfreundliche Technologien investieren und so der ganzen Welt dienen?

Ich bin gespannt auf deine Meinung zum Thema Klima und Finanzen!

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5 thoughts on “Klima und Finanzen – Umgang mit dem Klimawandel in der Schweiz

  1. Das Resultat beim CO2-Gesetz war ja einigermassen knapp (51.6% Nein). Ich könnte mir vorstellen, dass da auch Menschen Nein gestimmt haben, die die Reduktion des CO2-Gehalts für unbedingt notwendig halten, aber der Ansicht sind, dass das Gesetz zu wenig weit geht (ohne zu bedenken, dass schärfere Gesetze viel höhere Hürden bei der Abstimmung zu überwinden haben). Zumindest habe ich mehrfach solche Aussagen gelesen. Es gibt halt doch (zu?) viele Leute, die das Prinzip vom Spatz in der Hand und der Taube auf dem Dach nicht verstanden haben.

    1. ich habe teilweise sehr simple, grundsätzlichen Erklärungen gehört von Leuten, die Nein gestimmt haben.
      “Ich will nicht, dass das Benzin teurer wird, ich lebe auf dem Land und verdiene als Arbeiter schon wenig”.
      “Ich habe eine Ölheizung im Haus und vermag es nicht, diese zu ersetzten, deswegen stimme ich nein”.
      usw.

      1. Diese Gründe gibt es ganz sicher auch, ebenso wie Menschen, die es nicht für nötig halten, den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu verringern, sei es, weil sie keinen Zusammenhang mit dem Klima sehen, oder weil sie denken, dass wir als kleines Land weltweit ohnehin nichts ausrichten können. Es gibt nicht “den” Neinstimmer, sondern ganz verschiedene Untergruppen, die zusammen nun halt die Mehrheit bilden.

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