Nachlass Schweiz: an was du denken solltest
Nachlass Schweiz: Du beschäftigst dich mit Finanzen und liebst es, alle möglichen Depots und Bankkonti auszuprobieren.
Deine Kinder, dein Partner oder deine Eltern haben mit deinem Finanz-Hobby nichts zu tun und wissen gar nicht, wo du überall Geld deponiert und investiert hast.
Was würde passieren, wenn du unverhofft einen Unfall hast, nicht mehr ansprechbar bist oder sogar das Schlimmste passiert?
Hast du schon über eine Lebensversicherung nachgedacht, wenn andere Menschen von dir finanziell abhängig sind?
Würden deine Angehörigen wissen, wo dein Geld investierst ist? Du möchtest sicher, dass deine Erben an das Geld herankommen.
Die wenigsten Menschen wollen sich über solche Situationen zu Lebzeiten Gedanken machen.
Absolut verständlich! Trotzdem passierst es. Jeder von uns hat schon mal im Umfeld von einem unerwarteten Todesfall oder schweren Unfall gehört.
Was geschieht bei Tod des Anlegers? Was passiert mit dem Aktien-Depot bei einem Todesfall?
Du könntest deine Login-Daten, Bankkonti, deine Investments, deine passiven Einkommen im Internet usw. auf ein Blatt Papier zu notieren und an einem Ort zu deponieren, wo deine Angehörigen Zugang haben. Natürlich bedingt das auch ein gewisses Vertrauen. Einbrecher sollten keinesfalls dein Versteck finden können. Du kannst deine Angehörigen auch anderweitig über deine Geld-Verhältnisse informieren. Hauptsache, sie wissen Bescheid und könnten im Ernstfall rasch darauf zugreifen.
Es kann kein Depot oder Konto auf dem Namen eines Toten geführt werden. Die Konti werden aufgelöst und auf die Erben verteilt. Vorausgesetzt, der Broker hat Kenntnis darüber, wer die rechtmässigen Erben sind.
Nachlass Schweiz: Swissquote hat immer wieder herrenlose Depots, die sie niemandem mehr zuordnen können und sich keiner meldet. Das ist schade, wenn die Nachkommen nach 10 oder 20 Jahren durch ein gewachsenes Aktien-Depot reich werden könnten, aber nichts davon wissen!
Vieles läuft heutzutage nur noch digital
Das digitale Zeitalter verkompliziert meiner Meinung nach die Übersicht der Depots und Konten für die Hinterbliebenen. Vieles ist nur noch durch Logins und Passwörter erreichbar. Es gibt teilweise keine gedruckten Belege mehr. Was ist, wenn dein Computer durch ein Passwort geschützt ist?
Erbschein in der Schweiz
Deine Angehörigen werden nicht sofort an das Geld kommen, da es für die regegelte Erbfolge einen notariell beglaubigten Erbschein braucht. Diesen kostenpflichten Schein bekommt man beim Notar. Vorausgesetzt, die Erbgemeinschaft ist vollständig und einig. Auf diesem Erbschein werden alle gesetzlichen Erben aufgeführt. Damit kann die Erbengemeinschaft bei Banken, Brokern usw. das Geld des Verstorbenen auslösen. Auch der Ehepartner wird nicht einfach so ohne diesen Erbschein an das Geld auf der Bank kommen, sogar wenn das Konto auf beide Namen lautet. Bei komplizierteren Erbteilungen braucht es eventuell einen Notar, der die Verteilung organisiert.
Wo du für den Ernstfall vorsorgen kannst: Nachlass Schweiz
- Verdienst du im Internet ein passives Einkommen?
Notiere die Webseiten und die Passwörter. Das kann Google Ad Sense sein, Affiliate-Einnahmen über Amazon oder Einnahmen über Drop-Shipping. Willst du, dass deine Angehörigen später von diesen Einnahmen weiter profitieren können? Wenn du das nicht notierst, dann versandet dieses Einkommen irgendwo im Internet. - Zugang zum PC
Vieles ist nur noch digital einsehbar. Banken versenden keine Auszüge mehr usw. Sollen deine Angehörigen auf deinen PC zugreifen können. Hast du das Login passwortgeschützt? - Aktien und ETF-Depots
Hast du ein Depot bei Swissquote, Degiro, Comdirect, Selma, Inyova oder anderen Brokern? Notiere die Login-Daten, damit deine Angehörigen rasch Zugang haben. Oder drucke die Belege aus und hefte sie ab. - Kreditkarten
Halte fest, wo du überall Kreditkarten hast. - Bank-Konti
Notiere alle Bank-Konti. - Handy
Ein etwas heikler Punkt und sehr persönlich ist das Handy. Möchtest du dein Code für deine Nachkommen notieren? - Lebensversicherung abschliessen
Haus vererben Schweiz
Wenn es ein Haus zu vererben gibt, sollte der Hausbesitzer noch zu Lebzeiten einen Erbvertrag machen.
Folgende Situation ist recht geläufig: ein Ehepaar besitzt ein Haus gemeinsam, je zu 50%. Dieses Ehepaar hat 2 Kinder. Stirbt nun ein Ehepartner, wird der Wert des Hauses nach Erbrecht aufgeteilt.
Wert des Hauses: 800`000 CHF, die Ehefrau erbt die Hälfte des Anteils des Mannes, also 200`000 CHF. Die anderen CHF 200`000 erben die beiden Kinder. Hat die Mutter also das Geld nicht Cash auf dem Bankkonto und verzichten die Kinder nicht auf das Geld, muss die Mutter das Haus verkaufen.
Daher würde ich Ehepartner empfehlen, zu Lebzeiten einen Erbverzichtsvertrag mit den Kindern zu erstellen. Sonst muss der überlebende Ehepartner im blödesten Fall das Haus verkaufen und das Geld verteilen. In intakten Familien kann es sein, dass die Kinder selbstverständlich auf das Erbe verzichten. Ist in der Familie aber vielleicht eine böse Schwiegertochter involviert, die den erbberechtigten Sohn zwingt, das Geld einzufordern, kann es schon schwieriger werden.
Steuererklärung bei Todesfall
Empfehlenswert: du erstellst ein Testament und lässt es zusammen mit deinen Finanz-Informationen beim Notar hinterlegen. Ein anderer Anhaltspunkt für deine Nachkommen ist deine Steuererklärung. Dort sind deine finanziellen Verhältnisse, alle Bank-Konti und Depots bereits gelistet (hoffentlich).
Die Steuererklärung zum Todeszeitpunkt muss von der Erbgemeinschaft ausgefüllt und auch bezahlt werden. Wenn man da nicht alle Dokumente und Informationen beisammen hat, kann es schnell mühsam werden! Ich kann dir nur empfehlen, das Geld für den Treuhänder auszugeben, da es wirklich eine grosse Erleichterung ist.
Ein Todesfall ist nicht nur eine emotionale sondern immer auch eine finanzielle Frage für die Erben. Ob im positiven oder negativen Sinne. Nicht jeder Verstorbene hinterlässt ein Vermögen.
Ich kann dir keine rechtlichen Empfehlungen geben. Aber ich möchte dich ermutigen, an dieses Thema zu denken und deine finanziellen Verhältnisse zu ordnen. Lasse nicht alles digital auf deinem PC, sondern drucke die Belege aus. Das erleichtert die Übersicht. Scheue dich nicht, zu einem Notar oder Treuhänder zu gehen. Auch wenn die Dienste nicht günstig sind, sind sie doch eine grosse Entlastung im Ernstfall.
Wenn du deine finanziellen Verhältnisse sauber regelst, werden es dir deine Erben danken.
Hast du dir schon über deinen Nachlass Gedanken gemacht?
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