Schweizer Robo-Advisor Test und Review
Neben meinem Swissquote-Aktiendepot führe ich parallel 3 Sparpläne bei verschiedenen Robo-Advisoren aus der Schweiz, und zwar bei Inyova, Selma und dem VZ Vermögenszentrum. Ein Robo-Advisor ist ein algorithmenbasiertes System, das Empfehlungen zur Vermögensanlage gibt und diese automatisch umsetzt.
Bei den Schweizer Vermögensverwaltern Selma, Inyova und VZ startete ich jeweils mit der Einlage von 2000 CHF, um einen ungefähren Rendite-Vergleich zu haben. Jeden Monat überweise ich per Dauerauftrag je 100-200 CHF auf jedes der 3 Konti als automatisierter Sparplan. Diese Angebote sind weniger fehleranfällig und sind günstiger als das klassische Do-it-yourself Investieren. Dafür ist man unflexibel in der Auswahl der ETF oder Aktien.
Immer wieder merke ich, wie Finanz-Anfänger sich sehr kleinlich über die Gebühren unterhalten und jedes Hundertstel-Prozent auf die Goldwaage legen. Die Gebühren sind für mich aber nicht das einzige Kriterium!
Robo-Advisor Vergleich: Selma, Inyova und VZ
Ich erzähle dir von meinen Erfahrungen zu diesen Schweizer Robo-Advisoren, weil ich sie persönlich teste. Dies ist keine Anlage-Empfehlung. Du entscheidest, wo und wie du dein Geld investieren möchtest. Der Vergleich basiert auf meinen eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen.
Vorteil von Robo-Advisoren
Du musst dich nicht selber um die Auswahl von ETFs und Aktien kümmern. Du legst am Anfang ein Risiko-Profil fest und dann werden für die die passenden Aktien und ETFs gekauft, damit du eine möglichst gute Rendite erzielst. Beim selbstständigen Investieren wäre hier viel Recherche und Arbeit nötig. Dank den Robo-Advisoren wird dir diese Recherche-Arbeit abgenommen. Zudem kannst du weniger “Investment-Fehler” begehen. Du kannst einmal einen Dauerauftrag einrichten und musst dich dann nicht mehr ums Rebelancing, Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren kümmern. Das wir alles für dich übernommen. Auch das Steuerdokument wird dir automatisch ausgehändigt (kostenfrei).
Welcher Robo-Advisor ist der beste? Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Es kommt immer darauf an, welche Vorlieben und Ziele du als Investorin oder Investor hast.
Vergleich selber investieren mit Swissquote
Zum Vergleich, was das Investieren in ETF und Einzelaktien bei Swissquote kostet: Mindestdepotgebühren 15 CHF pro Quartal, Steuerauszug 100 CHF, 1x Transaktion (Kauf/Verkauf) = ab 9 CHF! Gerade diese Kosten für Einzeltransaktionen gehen ins Geld. Das fällt bei Robo-Advisoren weg. Du bekommst die Dividenden direkt auf dein Verrechnungskonto ausbezahlt, bei den Robo-Advisoren werden sie reinvestiert.
SelmaFinance: Schweizer Robo-Advisor Test
Der Verspielte
Selma ist der verspielteste Robo-Advisor und investiert in ETFs. Nachhaltigkeit steht nicht im Vordergrund, du kannst es aber optional auswählen. Selma ist für mich der einfachste und zugänglichste Robo-Advisor, der absolut Anfängerinnen-sicher ist! Das farbige Interface und die lockere Art spricht vor allem jüngere Investorinnen und Investoren an. Selma zeigt dir im Interface an, in welche ETFs wie viel Geld investiert wird (Gewichtung). Es ist alles sehr übersichtlich und einfach dargestellt. Jedoch kannst du nichts selber einstellen und gewichten.
- Hat Selma eine Handy App? ja
- Kosten: Die Selma-Gebühren lauten folgendermassen (Stand 4.1.2021):
Unter 50’000 CHF investiertes Kapital: 0.68%
ab 50’000-150’000 CHF: 0.55%
Über 150’000 CHF: 0.47%.
TER (ca. 0.22% pro Jahr) und Schweizer Stempelsteuer (0.075-0.15% pro Transaktion) kommt noch dazu - Depotbank: SAXO Bank Schweiz
- Dividenden: werden reinvestiert
- Auflösen: jederzeit möglich ohne Exit-Fee
- Kontoeröffnung: Per Video-Ident
- Support: per Chat
- Steuerauszug: kostenfrei
- Für: Anfängerinnen und alle, die es gerne einfach, zugänglich und günstig mögen
Promocode Selma: liebefinanzen
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Hier gehts zum ausführlichen Selma Erfahrungsbericht
Inyova Impact Investing: Schweizer Robo-Advisor
Der Nachhaltige
Inyova kommt ein bisschen “erwachsener” als Selma daher. Inyova investiert nicht in ETFs, sondern in nachhaltige Aktien und Obligationen.
“Investiere in eine bessere Welt” lautet der Slogan. Während es bei Selma und VZ vor allem um deine Rendite geht, möchte Inyova beim investieren auch noch “etwas Gutes tun” und investiert nach “nachhaltigen Kriterien”. Impact Investing will neben der Rendite für dich auch einen sozialen und ökologischen Einfluss erzielen. Es sollen sogar jeweils 2 Bäume gepflanzt werden für jede Kontoeröffnung. Du kannst deine Interessen und Schwerpunkte selber definieren. Das online-Interface ist klar und übersichtlich.
- Hat eine Handy App? Ja
- Kosten: 0.6 – 1.2% pro Jahr
Die Kosten in Prozent sinken, wenn du mehr Geld investiert hast. Inyova ist somit teurer als Selma, wenn du nur 2000 CHF investiert hast. Sobald du mehr Geld angespart hast, wird es erst interessanter.- 2000 CHF – 49’999 CHF: 1.2% pro Jahr
- 50’000 – 149’999 CHF: 1.0% pro Jahr
- 150’000 CHF – 499’999 CHF: 0.8% pro Jahr
- ab 500’000 CHF: 0.6% pro Jahr
- Depotbank: SAXO Bank Schweiz
- Dividenden: werden reinvestiert
- Auflösen: jederzeit möglich ohne Exit-Fee
- Kontoeröffnung: Per Video-Ident
- Steuerauszug: kostenfrei
- Support: per Nachricht auf der Website
- Für: alle, die Nachhaltigkeit genauso wichtig wie Rendite ist
- Kids-Investment: du kannst auch für dein Kind einen Kinder-Aktien-Sparplan erstellen
Inyova Gutschein
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Hier gehts zum ausführlichen Inyova Erfahrungsbericht
VZ Vermögenszentrum: Schweizer Robo-Advisor Test
Der Erwachsene
Das Produkt, das ich beim VZ Vermögenszentrum nutze, heisst “Anlegen mit ETF”. Anders als bei Inyova und Selma ist das VZ nicht auf junge Anlegerinnen und Anleger ausgelegt, sondern eher auf die ältere Generation. Für mich als jüngere Frau war das Konto-Eröffnungsverfahren schwerfälliger im Vergleich zu Inyova und Selma, wo man alles online erledigen kann.
Das VZ Vermögenszentrum sucht die ETFs aus und investiert nach dem gewählten Risikoprofil. Man kann die Häufigkeit und Höhe der Einzahlungen selber bestimmen. Das VZ investiert neu, sobald mind. 500 Franken auf das Konto eingegangen sind. Per Handy-App habe ich jederzeit Zugriff auf die gekauften ETF, deren Gewichtung und Rendite. Interessant: man kann einzelne ETFs selber austauschen, kaufen und verkaufen.
- Hat eine Handy App? Ja
- Anfangseinlage: ab 2000 CHF
- Übersichtlichkeit im Interface: man muss sich etwas durchklicken, aber die Angaben zu den Käufen der ETF sind recht detailliert für alle, die es interessiert. Du kannst auch das Datum nachschauen, wann ein ETF genau gekauft wurde. Weitere Angaben: Rendite seit Kauf, Einstandspreis, aktueller Kurs, Depot-Anteil % usw.
- Depotbank: VZ Depotbank (Schweiz)
- Dividenden: werden reinvestiert
- Kosten: 0.55% pro Jahr (TER kommen noch dazu)
- Auflösen: jederzeit möglich ohne Exit-Fee
- Kontoeröffnung: persönlich vor Ort in einem der VZ Büros. Es gibt KEIN Video-Ident.
- Support: eigener Kundenberater, den man kontaktieren kann, telefonisch oder per Mail
- Steuerauszug: kostenfrei
- Für: Fortgeschrittene, die schon etwas von der Materie verstehen und die gerne das noch “Banker-Feeling” haben. Und für alle, die einen Ansprechpartner wünschen.
“Anlegen mit ETF” beim VZ Vermögenszentrum ist eine Art “Zwischending” zwischen dem Robo-Advisor Selma und Swissquote.
Fazit Robo-Advisor Vergleich
Ich bin persönlich mit allen vorgestellten Robo-Advisoren zufrieden. Alle 3 haben eine jeweils andere Ausrichtung. Sie sind vor allem für Leute gedacht, die wenig Zeit und Lust haben, sich mit ETFs oder Einzelaktien zu beschäftigen. Wenn du Aktien und ETFs selber kaufen möchtest, dann schaue dir doch Swissquote, Degiro und yuh an.
Mein persönlicher Testsieger für Anfängerinnen ist Selma! Die Kosten sind tief, das Interface sehr easy und du musst dich um keine Einstellungen kümmern. Es ist bewusst alles möglichst einfach gehalten. Für den Einstieg ins Investieren halte ich Selma für geeignet. Aber auch die anderen beiden vorgestellten Robo-Advisoren sind für Anfänger und Leute mit wenig Zeit immer noch gut geeignet und einfach verständlich.
Nichts mehr verpassen?
Ich hoffe, mein Schweizer Robo-Advisor Test hat dir gefallen. Damit du den Vergleich Performance Robo-Advisor Schweiz mitverfolgen kannst, werde ich hier auf dem Blog regelmässig Auszüge aus meinen Depots präsentieren.
*Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links
Finanzbloggerin
Zertifizierte Vermögensberaterin IAF
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Hallo, habt ihr Raiffeisen Rio schon getestet? Ein Bericht dazu würde mich interessieren. Mir macht die App extrem viel Spass!
Hallo Peter, nein die kenne ich nicht, da ich mich eigentlich nicht mit Produkten der etablierten Banken beschäftige. Welche Gebühren bezahlst du genau? Grüsse
Hallo Peter & Helga.
Hab mir Rio angesehen. Wie immer bei Bankprodukten waren die Kosten sehr versteckt! Pauschalgebühr 0.65% + Produktkosten 0.3%, Stempelkosten und Börsenabschlag ist nicht includiert. Es gibt auch einen Themenaufschlag von 0.6% pro Jahr! Somit sind die Fixkosten bei circa 1.1% 1.3%. Somit ähnlich teuer wie Yova für kleine Investments. (Was zu teuer ist!)
Grösstes Problem mit Rio sind aber die Produkte. Rio verkauft natürlich nur Raifeissenprodukte. Also alle Produkte bei denen Raifeissen am meisten profitiert. Ich kann Selma nur empfehlen. Sympathisch, unabhängig (keine Kickbacks), transparent und um einiges günstiger als die Konkurrenz!
Hallo Markus, vielen Dank für deinen aufschlussreichen Kommentar!
Meine “Hausbank” ist seit jeher die Raiffeisen. Ich nutze sie aber nur für Zahlungen und Lohneingänge. Meist wissen nur die Leute, die sich eingehender mit Finanzen auseinandersetzten, dass Banken selbstverständlich nur Anlage-Produkte empfehlen, an denen sie am meisten verdienen.
Ich bin bisher ebenfalls mit Selma sehr zufrieden und kann es ebenfalls empfehlen.
Guten Abend Helga
Was hältst du den von TrueWealth im Vergleich zu den oben erwähnten?
War das nicht der “Robo-Pionier”? Ist aktuell etwas ruhiger geworden.
Beste Grüsse
Hallo Rene
Noch habe ich das “Urgestein” TrueWealth nicht getestet. Auch weil es eine Mindesteinlage von 8500 Franken braucht…Yova und Selma nur 2000. Allerdings habe ich mal das Musterportfolio ausprobiert.
Grüsse
Helga
Hallo Helga
Ich habe deinen Blog erst gestern entdeckt und finde du machst das echt sympathisch und authentisch 🙂
Seit einem Weilchen überlege ich mir, auch damit zu beginnen, (eher passiv) zu investieren und interessiere mich daher fürs Thema Robo-Advisor.
Da meine Hausbank auch seit meiner Kindheit die Raiffeisenbank ist, fand ich das RIO-Angebot interessant. Aber mir stinkt das mit dem ausschliesslichen Eigenprodukteverkauf… Ich finde sowohl Selma als auch Yova spannende Alternativen, frage mich aber, was wohl besser für mich wäre. Du meintest ja, glaube ich, du würdest dich als Privatperson eher für 1-2 Depots entscheiden. Ich besitze bereits eines bei Raiffeisen, wobei ich dort „nur“ ein paar Aktien (ca. 4500.-) halte, die ich mal geschenkt bekommen habe und auch möglichst lange behalten will.. Glaubst du es macht Sinn, eher mit Selma in ETFs zu investieren und z.T. dividendenstärkere Einzelaktien über Raiffeisen von Unternehmen zu kaufen, von deren Qualität ich überzeugt bin? Oder soll ich Yova lieber in Einzelaktien für mich investieren lassen? Oder sogar doch alle 3 Varianten? Wie siehst du das?
Liebe Grüsse
Mario
Hallo Mario
Danke für deinen Kommentar!
ich habe mit deiner Frage gerade einen ganzen Blogpost geschrieben:
https://liebefinanzen.ch/wie-soll-ich-am-besten-passiv-investieren
Grüsse
Helga
Ja, ich kann True Wealth aus eigener Erfahrung sehr empfehlen. Ich denke, das wäre auch für viele andere Leser sehr spannend. Bis 8500 kann man schon Selma verwenden, aber wenn man etwas mehr investieren möchte, lohnt es sich auf jeden Fall, True Wealth anzuschauen. Sie haben auch eine sehr gute Mobile App. Ebenfalls zu beachten: neben Saxo Bank kann man das das Konto für die Wertschriften bei der Basler Kantonalbank haben (ist mir viel sympatischer als Saxon Bank).
Hallo Reto
Die Handy App braucht man bei Selma nicht unbedingt, bei ETFs muss man nicht jeden Tag ins Depot schauen.
Klar freue ich mich, sobald die App entwickelt und gelauncht ist.
Das Konto bei der Saxo Bank oder bei der Basler Bank, was macht das bitte für einen Unterschied. Das musst du mir erklären? “Sympathisch” reicht als Argument nicht…
Ich werde kein Depot bei True-Wealth eröffnen, da ich von Yova und Selma bereits überzeugt bin. Es gibt genügend Erfahrungsberichte im Internet zu True-Wealth.
Übrigens:
bist du dieser Reto hier, der mir auf Shopsearch diese Bewertung hinterlassen hat? Bitte um ehrliche Antwort:
Hallo
Alle schreiben dass yova viel teurer sei als selma. Vergleiche ich aber yova mit 1.2% und Selma mit (0.68+0.22TER+0.075stempel) ist es gar nicht mehr so viel mehr…?
Mache ich ein Rechnungsfehler?
Grüsse und vielen Dank für den Vergleich👌🏻
Hallo Sebastian, Yova ist vielleicht ganz leicht “teurer”, aber sie investieren ja auch in Aktien und nicht in ETFs, so wie Selma. Es demnach nicht 1:1 das gleiche Produkt.
Aber mir sind diese minimen Prozent-Unterschiede eh egal, Selma und Yova sind beide wirklich klasse. Es kommt einfach darauf an, in was und wie man investieren möchte.
Grüsse
Hallo Helga, ich bin super zufrieden mit Truewealth. Vor kurzem habe ich auch rausgefunden, dass man Subaccounts machen kann, falls man für jemanden anderen ETF Sparen will 🙂 – Einfach mal ausprobieren.
Hallo zusammen
Mit diesem Link kriegst du True Wealth Rabatt auf Verwaltungsgebühr nur 0.25% …
Gruss
Robert
Hallo Robert, sorry ich schalte keine fremden Affiliate Codes oder Links auf meinem Blog frei, danke für dein Verständnis